Mit Paris wurde ein neuer Höhepunkt des Schreckens erreicht. 2015 ist ein Jahr des Terrors. Wir haben alle Anschläge in einer Zeitleiste geordnet.
Mit den Anschlägen am 13.11.2015 in Paris hat der extremistisch-islamistische Terror in diesem Jahr einen weiteren blutigen Höhepunkt erreicht. Es ist eine traurige Bilanz, die wir in 2015 ziehen müssen, bei der mehrere hundert Tote zu beklagen sind, die Opfer von Extremisten wurden. Die folgende Übersicht zeigt, wo und wann Anschläge verübt wurden und wer dafür verantwortlich ist. Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
07./08./09. Januar 2015 – Frankreich – Paris
Am 7. Januar verübten zwei Täter einen Anschlag auf die Redaktionsräume der Satirezeitschrift Charlie Hebdo. Dort töteten sie elf Personen und erschossen auf der Flucht einen Polizisten. Zwei Tage später wurden sie in Dammartin-en-Goële erschossen, wo sie sich verschanzt hatten. Am 8. Januar erschoss ein weiterer Angreifer eine Polizistin und stürmte am Tag darauf einen Supermarkt für koschere Speisen, in dem er vier weitere Menschen tötete. Er wurde bei der Befreiung der Geiseln durch die Polizei ebenfalls erschossen. Die Terroristen, die den Anschlag auf Charlie Hebdo verübten, bekannten sich zur Al-Qaida. Der Täter, der den Supermarkt überfiel, bekannte sich zum Islamischen Staat und erklärte, dass seine Taten in Zusammenhang mit den Anschlägen der Vortage stünden.
14./15. Februar 2015 – Dänemark – Kopenhagen
Am 14. Februar eröffnete der Attentäter das Feuer auf eine Diskussionsveranstaltung zum Thema Kunst, Meinungsfreiheit und Gotteslästerung, an der unter anderen der schwedische Karikaturist Lars Vilks und der französische Botschafter in Dänemark teilnahmen. Dabei wurde ein Gast getötet und drei Polizisten verletzt. Am nächsten Tag erschoss er einen jüdischen Wachmann vor einer Synagoge und verletzte zwei weitere Polizisten. Als er in seiner Wohnung gestellt wurde, wurde er nach Gegenwehr erschossen. Der Täter hatte keine Verbindung zu einer Terrororganisation, war wohl auch kein Djihadist, aber sehr wahrscheinlich politisch motiviert. Außerdem könnte der Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo als Vorbild gedient haben.
20. Februar 2015 – Somalia – Mogadishu
Bei einem Anschlag, der hauptsächlich Politiker des Landes treffen sollte, wurden bis zu 20 Menschen getötet. Zu den Toten gehört eine Parlamentarier und der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Mogadishu. Mehrere Minister wurden verletzt. Zuerst zündeten die Attentäter eine Autobombe vor dem Hotel, danach sprengte sich ein Angreifer mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft.
07. März 2015 – Mali – Bamako
Eine Gruppe Bewaffneter hat einen Nachtclub in der Hauptstadt überfallen und das Feuer auf die Gäste eröffnet. Dabei starben drei Einheimische, ein Franzose und ein Belgier. Zudem wurden mindestens acht Personen verletzt. Zum dem Anschlag bekannte sich die islamistische Al-Murabitoune-Gruppe.
18. März 2015 – Tunesien – Tunis
Auf dem Vorplatz des Nationalmuseums von Bardo in der tunesischen Hauptstadt eröffneten zwei Angreifer das Feuer auf Touristen. Als einige von ihnen in Richtung des Museums flohen, folgten die mit Sturmgewehren Bewaffneten in das Gebäude und nahmen dort Geiseln. Beim Befreiungsversuch wurden die Angreifer getötet. Es starben insgesamt 24 Menschen. Im Nachhinein bekannte sich der Islamische Staat zu dem Anschlag.
02. April 2015 – Kenia – Garissa
Schwer bewaffnete Männer der Al-Shabaab-Milizen stürmten die Universität in Garissa und hatten es hauptsächlich auf christliche Studenten abgesehen. Bei dem Angriff und der stundenlangen Geiselnahme sollen sie die Studenten aufgefordert haben, das muslimische Glaubensbekenntnis aufzusagen. Wer das nicht konnte, wurde erschossen. Insgesamt kamen 148 Menschen ums Leben.
14. April 2015 – Somalia – Mogadishu
Zuerst sprengte sich ein Selbstmordattentäter in seinem Fahrzeug vor dem Bildungsministerium in der Hauptstadt in die Luft, dann sollen vier weitere Personen, bewaffnet mit Sprengstoffgürteln und Maschinengewehren, das Gebäude gestürmt haben. Es wurden mindestens 15 Menschen getötet und 20 verletzt.
20. April 2015 – Somalia – Garowe
Ein Selbstmordattentäter sprengte sich in einem Unicef-Bus in die Luft und riss mindesten 6 weitere Menschen mit in den Tod. Die UN-Mitarbeiter, zu denen auch das Al-Shabaab-Mitglied gehörte, waren auf dem Weg von ihrer Unterkunft zur Arbeit. Mindesten sieben weitere Mitarbeiter des UN-Kinderhilfswerk seien teilweise schwer verletzt worden.
26. Mai 2015 – Kenia – Provinz Garissa
Ein Konvoi kenianischer Sicherheitskräfte geriet in der Nacht in einen Hinterhalt. Die Fahrzeuge sollen mit Sprengstoff attackiert worden sein. Bei dem Hinterhalt, für den die Al-Shabaab-Miliz verantwortlich ist, wurden mindestens 20 Polizisten getötet.
26. Juni 2015 – Kuwait – Kuwait-Stadt
Der Täter betrat während des Freitagsgebets die Imam-Dschaʿfar-as-Sādiq-Moschee, in der sich die Gläubigen zum Gebet niederknieten. In der Menschenmenge zündete er dann einen Sprengsatz, der 26 Menschen tötete und über 200 verletzte. Zu dem Anschlag bekannte sich die radikal-sunnitische IS-Miliz, die die Angehörigen der schiitischen Konfession als Ungläubige betrachtet.
26. Juni 2015- Tunesien – Port El-Kantaoui
Vor einer Hotelanlage schoss ein Attentäter zuerst am Strand mit einem Sturmgewehr um sich, bevor er in Richtung Hotel vordrang und Handgranaten auf den Poolbereich und in die Hotelbüros warf. Er tötete 38 Menschen, bevor er selbst erschossen wurde. Die Terrororganisation Islamischer Staat bekannte sich zu dem Anschlag.
17. Juli – Nigeria – Gombe
Am Ende des Fastenmonats Ramadan ereigneten sich auf dem Markt der Stadt Gombe mehrere Explosionen, bei denen 29 Menschen getötet und 71 verletzt wurden. Der Anschlag wird der Organisation Boko Haram zugeschrieben, die immer wieder Angriffe auf die Stadt verüben. Im Februar wurde die Stadt direkt von der Boko Haram angegriffen, so dass Regierungssoldaten sich zeitweise zurückziehen mussten.
20. Juli 2015 – Türkei – Suruç
Ein Selbstmordattentäter zündete während einer Versammlung im Kulturzentrum der Stadt einen Sprengsatz und riss 32 Menschen mit in den Tod, mehr als 70 wurden teils schwer verletzt. Mehrere hundert meist junge Sozialisten waren zusammengekommen um beim Wiederaufbau der zerstörten syrischen Stadt Ain al-Arab zu helfen. Die Regierung schreibt den Anschlag dem Islamischen Staat zu und veränderte im Nachhinein ihre Politik gegenüber der Terrororganisation. Nach dem Bombenattentat griff das türkische Militär erstmals offen den IS an.
27. Juli 2015 – Somalia – Mogadishu
Ein Selbstmordattentäter, mutmaßlich ein radikaler Islamist aus Bonn, steuert ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in das Jazeera Palace Hotel in Mogadishu. Dabei kamen mindestens 15 Menschen ums Leben, mindestens 35 wurden Verletzt. Durch die Wucht der Explosion stürzten mehrere Häuser in der Umgebung ein und begruben Anwohner unter sich. Der Attentäter gehörte zu der islamistischen Terror-Miliz Al-Shabaab.
07. August 2015 – Mali – Sévaré
Zuerst versuchten die Angreifer einen Militärstützpunkt zu stürmen, zogen sich dann aber zurück und überfielen eine Reihe von Hotels in dem Ort Sévaré. In einem dieser Hotels kam es zu einer Geiselnahme, die von der Armee beendet werden musste. Der Anschlag kostete 13 Menschen das Leben, darunter befinden sich auch vier UN-Mitarbeiter. Malische Jihadisten mit Kontakt zur Al-Qaida bekannten sich zu dem Angriff.
10. Oktober 2015 – Türkei – Ankara
Während einer Demonstration der kurdischen Organisation Demokratische Partei der Völker (HDP) und der Gewerkschaft Konföderation der im öffentlichen Dienst beschäftigten Arbeiter (KESK) kam es zu zwei Explosionen, bei denen 102 Menschen starben und mehr als 500 verletzt wurden. Ermittler der Regierung machen die Terrororganisation Islamischer Staat für die Selbstmordattentate verantwortlich, während HDP-Chef Selahattin Demirtas von einem Angriff der Regierung auf das Volk spricht.
— unbestätigt — 31. Oktober 2015 – Ägypten – Sinai Halbinsel — unbestätigt —
Der Airbus mit der Flugnummer 9268 vom Flughafen Scharm asch-Schaich in Ägypten auf dem Weg nach Sankt Petersburg stürzte kurz nach dem Start über der Sinai Halbinsel ab. Alle 224 Insassen kamen dabei ums Leben. Die genaue Absturzursache konnte bisher nicht geklärt werden, allerdings behauptet ein Ableger der Terrororganisation des Islamischen Staats den Flieger zum Absturz gebracht zu haben. Momentan werden noch alle Szenarien in Betracht gezogen. Die Auswertung der Daten des Flugschreibers und die Untersuchung der Trümmer läuft weiter.
12. November 2015 – Libanon – Beirut
Mindestens 43 Tote und über 200 Verletzte forderte ein Anschlag in den frühen Abendstunden in Beirut. Ein Selbstmordattentäter soll einen Sprengstoffgürtel gezündet haben, als sich danach Helfer am Schauplatz einfanden, soll ein zweiter Attentäter sich ebenfalls in die Luft gesprengt haben. Das Stadtviertel ist ein Zentrum der Hisbollah, die im syrischen Bürgerkrieg an der Seite Assads gegen den Islamischen Staat kämpft. Der IS bekannte sich zu dem Anschlag.
13. November 2015 – Frankreich – Paris
Die Stadt wurde von einer ganzen Reihe an koordinierten Terrorakten getroffen. Es gab Explosionen in der Nähe des Fußballstadions Stade de France, wo gerade eine Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland stattfand, eine Massengeiselnahme in einem Konzertsaal und Schüsse auf mehrere Cafés. Nach bisherigen Angaben kamen 129 Menschen ums Leben und 352 wurden verletzt. Mindestens sieben Täter waren an den Anschlägen beteiligt, zu denen sich der Islamische Staat bekannt hat.
Terrorserie in Paris: Das ist passiert
- Insgesamt gab es sieben Angriffe in der französischen Hauptstadt.
- Dabei starben mehr als hundert Menschen. Die französische Zeitung „Le Monde“ spricht derzeit von 128 Toten sowie zahlreichen Verletzten und Schwerverletzten.
- Frankreichs Präsident Francois Holland spricht von „bisher nie dagewesenen Terrorangriffen“.
- Zudem wurde, erstmals seit dem 2. Weltkrieg, der Ausnahmezustand in Frankreich ausgerufen.
- Angela Merkel hat sich bestürzt über die Ereignisse geäußert und ihre Trauer bekundet.
- Innenminister Thomas de Maiziére hat Frankreich jede Art von Hilfe angeboten und bekundet, sein Herz sei „schwer von Trauer“.

Was ist mit dem Irakkrieg und den restlichen Terroranschlägen von USA und NATO ?
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