Ein Feature über Automatisierungstechnik.
Tausende von Automatisierungsunternehmen sammelten sich auch dieses Jahr auf der internationalen Fachmesse für elektrische Automatisierung, Systeme und Komponenten an einem Ort. Viele Neugierige und faszinierte Gesichter hatten wieder die Möglichkeit, neben dem Informationsangebot, einen umfangreichen Einblick in die elektrische Automation und auf die aktuellsten Produkte und Ideen zu werfen.
Es ist kurz vor 10 Uhr morgens nach einer knappen Minute hält der Professor Dr. Reinhard Langmann im Kongress- Saal einen Vortrag über ein neues Forschungsvorhaben, genannt WOAS und was sich hinter dem Cloud-Computing verbirgt. Schon vor Beginn des Vortrags ist der Saal voll mit Geschäftsleuten aus verschiedenen Unternehmen, kurz darauf erscheint auch Herr Langmann mit einem Lächeln im Kongressraum. Er stellt sich in die Ecke und stellt sein Projekt vor. WOAS steht für Architektur und Schnittstellen.
Das Ziel des WOAS-Projekts ist die Erforschung einer Architektur für Automatisierungssysteme auf Basis von 2.0 Technologien, womit sich die verfügbaren Systeme erheblich aufwerten lassen. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert und wird von 10 Unternehmen der Automatisierungsbranche begleitet. Derzeit stehen etwa 340.000 Euro zur Verfügung. Doch wer fördert das ganze Projekt? Es sind 270.000 Euro öffentliche Fördermittel vom BMW sowie 70.000 Euro als Beteiligung der Industrie. Aber was passiert mit den Arbeitern, welche Folgen hat die Automatisierung, wenn die Produktionsabläufe automatisiert und durch Roboter gesteuert werden? Bei vielen Mitarbeitern fehlt das Fachwissen um solche Roboter steuern zu können, sie müssten sich damit intensiv beschäftigen, Erfahrungen sammeln und auf Fortbildungsseminare gehen.
In der Automatisierungstechnik spielt das Schlagwort Cloud-Computing eine wichtige Rolle. „ Derzeit arbeiten insgesamt 6 Mitarbeiter an diesem Projekt, zwei davon sind Masterstudenten im zweiten Semester und zwei davon sind Doktoranden “, sagte Herr Prof. Dr. Langmann für Automatisierungstechnik. Die Wolke lässt sich in drei Ebenen teilen, Anwendungen im Service wie zum Beispiel Google Apps und Microsoft Online Service,Technische Frameworks als Service, die Google App Engine sowie der Microsoft Azur Service sind Beispiele hierfür und als letztes noch die IT-Basis-Infrastruktur beziehungsweise Hardware-Komponenten als Service. Erste Anwendungen in der Automatisierungstechnik nutzen zum Beispiel die MS Windows Azur Platform für die Datenauswertung eines Windparks mit Beckhoff-Steuerungen. Aktuell ist das Cloud-Computing einer des am schnellsten wachsenden IT-Segments. Da man Hintergrundwissen braucht um so einen Projektablauf zu verstehen, hört sich das alles am Anfang für viele Menschen, die sich für die Automatisierung interessieren oder studieren, etwas kompliziert an. Um solchen Problemen leichter entgegen zuwirken hat Prof. Langmann auf der Messe auf sein Buch aufmerksam gemacht „Das Taschenbuch der Automatisierung“ ,das jedes Jahr regelmäßig aktualisiert wird. „Nächstes Jahr kommt die dritte Auflage heraus, wenn wir dieses Jahr 600 bis 700 Auflagen verkaufen, damit es sich natürlich auch etabliert“, sagt Herr Langmann.
Auch die Bildungsbewegung KIT-Iniative ist eines der wichtigsten Beschäftigungen für den Professor an der FH Düsseldorf. Der KIT-Club Automation begeistert Kinder, Jugendliche und Erwachsene für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik und Handwerk und verknüpft Bildung mit Innovation. Die Trainingsfabrik Fab21 an der FH Düsseldorf unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhard Langmann ist mit modernsten Automatisierungskomponenten ausgestattet und kann für verschiedene Zielgruppen vom Schüler bis zum Facharbeitern genutzt werden. Ziel ist es die Ausbildung und das Training für Studierende leichter zu machen. „Die Jugendlichen dürfen beispielsweise an Seminaren teilnehmen und eine Ausbildung zum Kit-Trainer machen oder die Organisation von Führungen für Schüler, die sich für Technologien interessieren, übernehmen, sagte Herr Langmann mit einem erfreuten Gesichtsausdruck. Für viele ist es eine tolle Erfahrung, sie können somit ihre eigene Kreativität testen. Sie schafft es das junge und alte Menschen gemeinsam lernen können und das ein Leben lang.
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Fotos: (c) PolTec-Magazin / Nathanael Meyer & Santiago Reinbold
