Knapp 60 Pegida-Nürnberg Anhänger versammelten sich am 5. März zu ihrer ersten Kundgebung. Dabei stießen sie auf eine große Gegenwehr, 1000 Gegendemonstranten waren gekommen. Trotz allem verlief die Demo friedlich.
Am Abend des 5. März 2015 fand der erste Spaziergang der Pegida Nürnberg statt. Von 100 angemeldeten Demonstranten erschienen ungefähr 60 auf dem Jakobsplatz. Dieser wurde von der Polizei mit Gittern abgeriegelt und von circa 1000 Gegendemonstranten von allen Seiten belagert. Nach der Anfangskundgebung, während der mehrere Redner auf die Bühne kamen, dauerte der Spaziergang dann nur wenige Minuten. Die Strecke wurde im Vorhinein von den Behörden auf knapp 100 Meter begrenzt.
Die erste öffentliche Kundgebung einer Gida-Bewegung fand zwar bereits am 16. Februar in Nürnberg statt, trotzdem wurde heute erneut zum ersten Spaziergang aufgerufen. Denn die Nügida, die schon damals in starker Unterzahl war und von den Gegendemonstranten blockiert wurde, zerstritt sich nach ihrem missglückten Auftakt. Anscheinend hatten Neonazis die Gruppe unterwandert, so dass auch Pegida sich von dieser distanzierte und einen eigenen Ableger des Anti-Islam-Bündnis ins Rennen schickte.
Video: Kundgebung Pegida Nürnberg
Zu Beginn der Veranstaltung verlas Gernot Tegetmeyer, der die Kundgebung angemeldet hatte, das Positionspapier der Pegida. Im Laufe des Abends betraten noch weitere Anhänger die Bühne, unter ihnen auch Michael Stürzenberger. Der Mitorganisator von Kundgebungen des Münchener Ablegers der Gruppierung „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ und Bundesvorsitzender der Kleinpartei „Die Freiheit“ warnte vor den vermeintlichen Gefahren des Korans. Stattdessen verwies er auf die christlich-abendländische Tradition Deutschlands.
Doch die Glocken der Jakobskirche übertönten ihn und die anderen Redner des öfteren, so als wollten sie widersprechen. Auch die 1000 Gegendemonstranten machten mit Trommeln, Pfeifen und Parolen eindeutig klar, was sie forderten: „Haut ab!“ Obwohl ein paar Eier und Kartoffeln aus den Reihen der Pegida-Gegner geflogen kamen, lief die Veranstaltung weitgehend friedlich ab und dank des Polizeiaufgebots konnte ein direktes Aufeinandertreffen beider Gruppen verhindert werden.
Ein Beitrag von Ludwig Lehmann und Nathanael Meyer
