Täglich hungern 795 Millionen Menschen auf dieser Welt. Kriege und bewaffneter Konflikte sind eine der Hauptursachen, beschreibt der neue Welthungerindex. Es gibt aber auch eine positive Entwicklung.
Der am Montag veröffentlichte Welthunger-Index stellt einen engen Zusammenhang zwischen bewaffneten Konflikten und Hungersnöten auf. Besonders die aktuellen Krisensituationen, in denen neben nationalen Armeen, auch Rebellen, ethnische Milizen und paramilitärische Verbände um die Vorherrschaft kämpfen, verschlechtern die humanitäre Lage intensiv. Besonders da in diesen Regionen Hilfsorganisationen kaum Zugang zu den Betroffenen haben und eine langfristige Lösung schwierig ist.
Insgesamt eine positive Entwicklung
Die Studie zeigt, dass Ländern in denen Krieg herrscht oder bis vor kurzem herrschte, die höchsten Hungerwerte aufweisen. „Konflikte wie in Syrien, dem Irak oder dem Südsudan sind die größten Hungertreiber“, sagt Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe.
Insgesamt entwickelte sich die Zahl der weltweit hungernden Menschen positiv. Laut dem Bericht sank der Anteil der Unterernährten an der Weltbevölkerung von 18,5 auf 13,1 Prozent, seit dem Jahr 2000. Ebenso sank die Zahl der Hungertoten im Vergleich. So starben in diesem Jahrhundert bislang 600 000 Menschen durch Unterernährung. In manchen Jahrzehnten des vergangen Jahrhunderts lag die Zahl noch bei 15 Millionen Menschen.
Die Lage bleibt ernst
Verbessert hat sich die Situation vor allem in Südamerika, Asien und Osteuropa. Positive Beispiele aus Afrika sind Äthiopien, Ruanda und Angola – Länder die noch vor 20 Jahren blutige Bürgerkriege erlebten.
Dennoch bleibt die Lage in jedem vierten Land der Welt weiterhin ernst oder sehr ernst. Besonders die Menschen in Südasien und Afrika sind weiterhin von Hungersnöten betroffen. Am schlechtesten ist die Situation im Tschad, in Sambia und in der Zentralafrikanische Republik. Dahinter folgen Madagaskar und Sierra Leone, der Karibikstaat Haiti sowie Afghanistan und Osttimor in Asien.
Der Welthunger-Index erscheint 2015 zum zehnten Mal.
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