Seit Monaten grassiert in Westafrika das Ebolavirus, mit bisher über 3000 Toten. Die Regierung, des am schwersten betroffenen Landes, Sierra Leone ergreift deswegen drastische Maßnahme: 1,2 Millionen Menschen wurden in Quarantäne gebracht.
Alles was Sie über Ebola wissen müssen.
Wie viele Personen haben sich angesteckt?
Seit März haben sich, laut der WHO mehr als 6000 Menschen in Guinea, Liberia, Nigeria, Senegal und in Sierra Leone mit dem tödlichen Virus infiziert. Davon sind bisher 2900 gestorben, laut WHO ist dies der größte Ebolaausbruch in der Geschichte.
Was kann passieren?
Es gibt zwei Szenarien, den „Best-Case“ und den „Worst Case“. Im Worst-Case Szenario geht die WHO von 1,4 Millionen angesteckten in vier Monaten aus, im besten Fall zwischen 20.000 und 27.000.
Damit jedoch der Hoffnungsfall eintritt muss dafür gesorgt werden, dass die Leichen ordnungsgemäß begraben werden und 70 Prozent der Patienten anständig behandelt werden. Momentan werden in Sierra Leone um die 30 Prozent ordnungsgemäß medizinisch versorgt.
Behandlung von Ebola
Eine unterstützende Pflege sowie intravenöse Behandlungen von spezifischen Symptomen, verbessern die Überlebenschance der Patienten. Jedoch gibt es noch keine bewährte Behandlungsmethode, allerdings sind eine Reihe von Behandlungen möglich. So werden Immuntherapien, Bluttransfusionen und medikamentöse Therapien derzeit versucht. Weiter befinden sich zwei potentielle Impfstoffe in den letzten Teststadien.
Vergleich zu vergangenen Ebolaepidemien
Warum ist die Epidemie so schwer im Schach zu halten?
Die Epidemie wächst schneller als die Bemühung sie einzugrenzen, es wird Monate dauern bis die Regierung und die Ärzte in der Region die Oberhand gewinnen, so Ärzte ohne Grenzen. Dazu kommt der Aberglaube in einigen Teilen von Westafrika. So existiert das Gerücht, man muss nur das Wort „Ebola“ laut aussprechen und schon verschwindet die Krankheit. Einige Leute beschuldigen auch die Helfer und Ärzte vor Ort, Schuld an dem Ausbruch zu sein. Diese Leute suchen dann oft Schamanen und Wunderheiler auf.
Was kann Deutschland tun?
In einem offenen Brief an Angela Merkel kritisiert der Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen, dass „anstatt mit aller Entschlossenheit die in Deutschland vorhandenen Kapazitäten zu nutzen“, beschränke sich das „deutsche Engagement bislang lediglich auf die finanzielle Unterstützung vor Ort tätiger Organisationen“ Der Appell ruft die Bundesregierung dazu auf den deutschen Katastrophenschutzapparat und andere verfügbare Ressourcen zu mobilisieren.
Die Geschichte des Ebola-Virus
Entdeckt wurde das Virus gegen Ende der 70er Jahre. Anfangs glaubte man das Virus stamme von Affen, denn es brach aus nachdem Menschen Gorilla-Fleisch aßen. Diese Theorie wurde jedoch schnell verworfen, als feststand, dass die infizierten Affen schneller als Menschen starben. Seitdem gehen die Forscher davon aus, dass Fledermäuse der natürliche Träger des Ebola-Virus sind und Affen und Menschen von Fledermäusen kontaminierten Essen zu sich nehmen oder einen von Fledermaus Speichel oder Kot verunreinigten Gegenstand anfassen.
Laut Ärzte ohne Grenzen, begann der aktuelle Ausbruch in einem Dorf nahe Guéckédou, Guinea. Denn dort erfreut sich die Fledermausjagd einer großen Beliebtheit.
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>Titelbild und Bild oben: (c) Army Medicine / http://www.flickr.com/photos/39582141@N06/14841171181
Erste Grafik: USAID (Deutsche Übersetzung: PolTec-Magazin.de)
Zweite Grafik: CC BY-SA 3.0 /
Dritte Grafik: (c) WHO (Deutsche Übersetzung: PolTec-Magazin.de)
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