Nach syrischen Angaben, haben israelische Kampfflugzeuge mehrere Ziele um Damaskus angegriffen. Unter anderem sei auch die Gegend um den internationalen Flughafen attackiert worden, so die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Das israelische Militär dementierte den Angriff.
Israelische Medien berichteten, das israelische Militär habe es auf ein Raketenabwehrsystem abgesehen, um Waffenlieferungen an die Hisbollah im Libanon zu unterbinden. Es wurden weitere Angriffe auf die Stadt Dimas nahe der Grenze Libanons geflogen. Dort soll ein Waffendepot an einem kleinen Militärflughafen getroffen worden sein. Es war nicht klar, ob die Waffen für die syrische Regierung oder die Hisbollah bestimmt waren. Die libanesische Oppositionsgruppe „Christian Lebanese Forces“ berichtete, es habe mindestens zehn Explosionen gegeben. Opfer gab es keine. Die Nachrichtenagentur Sana spricht von einer „Aggression gegen Syrien“.
Seit der Revolution im März 2011 gegen den Präsidenten Bashar al- Assad, flog das israelische Militär regelmäßige Luftangriffe in Syrien. Die Begründungen der meisten Angriffe, waren mutmaßliche Waffenlieferungen an die Hisbollah-Miliz zu verhindern. Syrien steht nach israelischen Angaben unter Verdacht, enge Verbündete der schiitischen Hisbollah zu sein.
Immer wieder Zwischenfälle im Grenzgebiet
Seit Israel 1967 zu zwei Dritteln die Golanhöhen besetzten, kam es zu sporadischen Auseinandersetzungen mit Syrien. Offiziell befinden sich beide Länder im Kriegszustand. Israel schoss im September ein syrisches Kampfflugzeug über den Golanhöhen ab. Im März flog die israelische Luftwaffe weitere Angriffe auf militärische Ziele in der Region um Kuneitra. Obwohl für die Golanhöhen seit 1974 ein Waffenstillstand gilt, greifen die anhaltenden Gefechte der syrischen Regierungsarmee gegen die Rebellen immer weiter in die entmilitarisierte Zone über. Dies gilt laut Vereinten Nationen als Verletzung des Waffenstillstandes. Im Sommer gelang es den Rebellen die Osthänge der Golanhöhen zu übernehmen. Die syrische Regierung versuchte mit Luftunterstützung, verlorene Gebiete zurückzuerobern.
Parallel kämpft Assad gegen den IS
Am Donnerstag erstürmten IS-Kämpfer einen Stützpunkt nahe der Stadt Dair as-Saur im Osten des Landes, an der Grenze zum Irak. Die Syrische Armee begann am Samstag mit Hilfe der Luftwaffe eine Gegenoffensive, um die Terrormiliz zurückzudrängen. Die Gefechte gingen bis Sonntag. Ein syrischer Militär berichtete, die Basis sei nun vollkommen unter syrischer Kontrolle. Am Sonntag sollen dutzende IS-Kämpfer bei der Gegenoffensive getötet und große Mengen an Waffen sichergestellt worden sein. Laut Angaben von Aktivisten, wurden bei den Kämpfen bisher auf beiden Seiten mehr als 150 Menschen getötet.
Eine Eroberung der Basis im Osten durch die Terrormiliz, würde ein Ende der syrischen Regierung von Bashar al-Assad bedeuten. Von dieser letzten Bastion aus könne die syrische Luftwaffe noch Angriffe auf die von dem IS eroberten Städte in den östlichen Gebieten des Landes fliegen.