Einfach sorglos jung sein, keine Angst vor Arbeitslosigkeit und genug politisches Gewicht. Eine Studie hat nun verglichen, wo es den Jugendlichen und jungen Erwachsenen am besten geht.
Wo lebt es sich für Jugendliche und junge Erwachsene am Besten? Die Frage will nun der französische Thinktank Youthonomics beantworten. Für ihre Studie verglich die Denkfabrik 64 sehr unterschiedliche Länder: Von Deutschland über Südafrika, die Schweiz bis zu Brasilien, den USA und Sri Lanka.
Norwegen: Das gelobte Land
Um zu ermitteln wir gut es den 15- bis 24-Jährige in diesen Ländern geht, haben die Forscher 59 Indikatoren ausgewertet. Wie gut sind die Bildungseinrichtungen? Wie hoch ist die Jugendarbeitslosigkeit, wie hoch die Selbstmordrate? Wie gut ist die Gesundheitsversorgung und wie werden junge Menschen politisch vertreten.
Wie in vielen Rankings wird auch dieses von Norwegen angeführt. Dahinter folgt auf Platz zwei die Schweiz und Deutschland auf Rang sieben.
Deutschland noch hinter Uganda
In weiteren Kategorien wird versucht auszuwerten, wie sich die Situation der Jugend in Zukunft verändern wird. Dazu verglich der Thinktank staatliche Finanzen – Wie hoch ist der Schuldenberg, Generationszahlungen und co. – wie sind die wirtschaftlichen Aussichten und der politische Einfluss auf die Gesetzgebung?
Auch hier führt Norwegen das Ranking an. Dahinter folgen jedoch Uganda, Ruanda und Kasachstan. Deutschland liegt abgeschlagen auf Rang 37. Die Gründe: Die wegen des demografischen Wandels künftig hohen Renten- und Pensionszahlungen, die geringen Investitionen und schlechten Wachstumsaussichten für die kommenden Jahre und die anteilig geringen Ausgaben für Bildung.
Noch weiter hinten sind die USA. Der hohe Schuldenstand des Landes wird die zukünftigen Generationen noch viel kosten. Hinzu kommt die hohe Zahl an Gewalttoten und Selbstmördern unter den jungen Amerikanern.
Die Autoren wollen eine Debatte entfachen
Für die Studie bezogen sich die Autoren vor allem auf messbare Indikatoren wie Arbeitslosenquote oder Selbstmordraten. Ob man nun die Interpretation der Forscher teilen muss, ist zu hinterfragen. Besonders da beim politischen Gewicht der Jugend nicht klar zwischen Demokratie und Diktatur unterschieden wurden.
Dennoch kann die Studie eine Diskussion anstoßen, liefert sie doch einen interessanten Blickwinkel.
Eine Debatte entfachen, ist auch genau das, was die Autoren wollen. So soll die Studie Regierungen dazu bringen, sich die besten Lösungen weltweit anzusehen, zu kopieren und so konsequent die nachfolgende Generation fördern.
Im Video: Thinktanks, Denkfabriken – Einfach Verständlich
