Als eine der größten Messen für Systeme und Komponenten ist die SPS IPC Drives Pflichttermin für die Automatisierungsindustrie. Beherrschendes Thema ist und bleibt für viele: Industrie 4.0
Die erste industrielle Revolution begann, vereinfacht gesagt, mit der Nutzung der Dampfmaschinen und mechanischer Prozesse Mitte des 18. Jahrhunderts. Die zweite folgte mit der immer weiteren Ausbreitung von Elektrizität. Durch die Verwendung von Mikrochips und Computern wandelte sich die Industrie erneut. Seit 2011 spricht man von der vierten industriellen Revolution, die durch den digitalen Wandel gekennzeichnet ist.
Automatisierung verändert sich
Für die Produktion der Zukunft sind Maschinen nicht einfach nur Maschinen, sondern vernetzte und intelligente Teile eine Systems, das schon beim Kunden beginnt. Dieser bestellt ein Produkt, das er selbst gestalten und an seine Bedürfnisse und Wünsche anpassen kann – ohne dass dieses teurer wird.
Die individualisierte Massenproduktion findet dann in der intelligenten Fabrik, der Smart Factory, statt. Das Endprodukt erreicht den Kunden durch eine digital optimierte Logistik. Soweit die Theorie, doch bringt dies viele Herausforderungen mit sich.
Im Video: Automatisierung und Arbeitsmarkt – Stehlen Maschinen uns die Jobs?
Infrastruktur und Sicherheit
Wenn alle Teilnehmer des Produktionszyklus, angefangen mit dem Endkunden, miteinander vernetzt sind und Daten austauschen, fallen eine Vielzahl von Informationen an. Diese müssen schnell und sicher ausgetauscht werden. Das auftreten von „Big Data“ beschäftigt die IT-Branche, die eng mit der Automatisierungstechnik verbunden ist. Voraussetzung zum bewältigen der Datenflut ist aber ein schnelles Internet. Studien zeigen, dass Deutschland da international bisher nicht mithalten kann.
Weiter Infografiken gibt es bei: www.statista.de
Der Ausbau der Vernetzung und die Verwendung von Daten-Clouds birgt auch das vermehrte Risiko von Sicherheitslücken. Diese könnten zur Industriespionage, Datendiebstahl oder dem lahmlegen von ganzen Fabriken führen.
Smart Factory
In der Smart Factory regieren die Maschinen. Sie sollen untereinander kommunizieren und sich selbst organisieren, ohne dass der Mensch selbst in den Prozess eingreifen muss. Das Produkt trägt die Informationen, die der Endkunde bei der Bestellung vorgegeben hat, beispielsweise auf einem RFID-Chip. Durch Auslesen dieser Informationen weiß die Fabrik, welches Modul was zu tun hat und erkennt den effizientesten Weg. Umgesetzt wird dieses Prinzip bisher beispielsweise in der „Digitalen Fabrik“ von Siemens in Amberg.
Da die Komplexität der hier beschriebenen Systeme und Methoden immer weiter steigt, müssen sich auch die Firmen der Automatisierungsbranche immer neue Lösungen einfallen lassen.
Ein Beitrag von Nathanael Meyer und Ludwig Lehmann