Wenn die Unternehmensleistung eines Betriebs auf scheinbar unerklärliche Weiße abfällt, lohnt es sich für manchen Geschäftsführer, erst die eigene Arbeit statt die der Mitarbeiter in Frage zu stellen. Eine Erfahrung, die auch Bernd Münstermann von der Bernd Münstermann GmbH & Co. KG in Werl machen musste. Seitdem er seinen Führungsstil gravierend verändert hat, steigt die Leistung seines Unternehmens wieder an.
„In deinem Unternehmen bist du das Problem, nicht die Finanzkrise.“ Der Satz eines Bekannten, der Münstermann zum Nachdenken brachte. „Obwohl unser Betrieb immer größer geworden ist, wir mehr Mitarbeiter eingestellt haben und eine immer breiter werdende Produktpalette anboten, hat sich über die Jahre an der Führungsart nichts geändert“, sagt der Geschäftsführer heute. Nachdem die Betriebsleistung seit 2002 stark gesunken war, zog Münstermann das Management seines Unternehmens völlig neu auf. Er übertrug Mitarbeitern vermehrt Verantwortung und besetzte Stellen, wie Verkauf, Einkauf und Fertigung völlig neu. Die Konsequenz: er selbst musste sich zwangsläufig ein Stück weit zurückziehen, um den Mitarbeitern in den neuen Führungspositionen freie Hand zu lassen. „Wenn meine Mitarbeiter Verantwortung übernehmen sollen, müssen sie auch Einblicke in die Bilanzen und Auftragseingänge erhalten. Außerdem sollen sie wissen, wo unser Unternehmen steht. Wissen bedeutet Macht“, sagt Münstermann. Verantwortung ist aber nicht alles.
Der Geschäftsführer legt nun auch sehr viel Wert darauf, dass seine Mitarbeiter sich geschätzt fühlen und Anerkennung für ihre Leistung bekommen. Damit er mit jedem Einzelnen in Kontakt treten kann, übergibt er seinen Arbeitern die monatliche Gehaltsabrechnung persönlich – die Zeit nimmt er sich. Mit Bonuszahlungen bei guter Leistung und transparenten Zielen motiviert er seine Mitarbeiter zusätzlich. Münstermann hat seinen Mitarbeitern Kompetenzen und Verantwortung anvertraut und befindet sich seit 2004 wieder auf Erfolgskurs.
Ein Beitrag von Judith Müller