Jedem 2. Deutschen droht ab 2030 Altersarmut! Irgendetwas läuft falsch in diesem System, oder warum müssen manche Rentner doppelte Krankenkassenbeiträge zahlen? Ein Kommentar von Nathanael Meyer
Die Rente – oder das was davon übrig bleibt. Auf den ersten Blick mag es komisch erscheinen, wenn ein 23-Jähriger die Rente und Altersarmut thematisiert, aber auch ich und meine Generation werden irgendwann in Rente gehen – voraussichtlich mit 98. Wie die Kanzlerin es findet, wenn junge Mitbürger über die Rente sprechen wollen – seht ihr an diesem Beispiel:
„Als ich den Karlspreis bekam, ging ich in Aachen in die Uni und begann zu debattieren. Die erste Frage die mir gestellt wurde war: „Wie können Sie mir eigentlich sicher stellen, dass meine Rente sicher ist.“ Da musste ich aufpassen, dass ich nicht anfange zu lachen und frage ob es in Aachen beim Studium noch andere Themen gibt. Es stellte sich heraus, gab schon noch welche.“ – Angela Merkel, auf dem Parteitag der Jungen Union.
Ich finde es trotzdem wichtig darüber zu reden, denn ändert die Politik nicht sofort und umfassend etwas, dann sinkt Deutschland immer weiter ab. Unser Sozialsystem ist kaputtgespart worden, die Beiträge für Arbeitgeber wurden gedeckelt, das heißt immer mehr werden in Zukunft die Arbeitnehmer zahlen. Schon jetzt zahlen Arbeitnehmer mehr in die Krankversicherung und Pflegeversicherung ein, als die Arbeitgeber. Steigen nun die Beiträge für die Rente, belastet dies einzig den Geldbeutel der Arbeiter.
Aber das ist bei weitem nicht alles – der momentane Rentensatz liegt bei gut 50 Prozent. Er wird in Zukunft weiter absinken, 2030 wird er 43 Prozent betragen. Das heißt für 2030:
Damit man in Zukunft aber dennoch leben kann, soll man privat Vorsorgen- da mittlerweile jeder weiß, oder hoffentlich jeder – das die Riester-Rente ein Abzock-Modell ist, bleiben zum Beispiel Lebensversicherungen. Aber freuen sie sich nicht zu früh. Ein Rot-Grünes Gesetz von 2004, dass die maroden Krankenkassen aufpolieren sollte, schnappt sich hier angespartes Geld.
Dann ergibt Schäubles vehementes: Verträge müssen eingehalten werden, gar keinen Sinn mehr. Denn so ein Satz kann man nur sagen, wenn man völlig daneben ist. Die armen Griechen müssen jeden Vertrag einhalten, bei den Deutschen Rentnern, nimmt man das nicht so genau. Warum: In Griechenland geht und ging es um Banken und was haben wir gelernt seit der Bankenkrise: Banken sind systemrelevant – Menschen nicht.
Zum Schluss: Laut OECD liegt der Rentensatz im EU-Durchschnitt bei 70,9 Prozent. Nur die Briten bekommen noch weniger Rente als wir. Unsere Nachbarn in Österreich erhalten gut 70 Prozent ihres Einkommens, plus – wie in Österreich üblich – zwei Monatsgelder obendrauf. Im Schnitt erhält ein Österreich so im Jahr 9240 Euro mehr. Oder um das in Worten von ZDFZoom zu sagen:
Die ZDFZoom Reportage zu diesem Thema ist sehr empfehlenswert und ist hier zu finden: ZDFZoom: Das Rentendebakel
