Eine internationale Allianz fliegt Luftangriffe auf Stellungen des Islamischen Staat (kurz IS), trotzdem gelingt es der Terrormiliz weiter vorzurücken. Nach Einschätzung mancher Militärexperten haben die Vereinigten Staaten Kobane längst aufgegeben. Die Vereinten Nationen fürchten ein Massaker an den in der Stadt lebenden Kurden.
Ein Hoffnungsschimmer erleuchtete die Gesichter der Kurden als Präsident Barack Obama verkündet: „Unser Ziel ist klar: Wir werden den IS durch eine umfassende und anhaltende Strategie zur Terrorismusbekämpfung zersetzen und letztlich zerstören.“
Von dieser Hoffnung ist wenig übrig geblieben, insbesondere für die Menschen in der umkämpften Stadt Kobane. Sie fühlen sich „verraten“ und „geopfert“, von der Schutzmacht Amerika und vom Westen allgemein. Während die Peschmerga im Irak, deutsche Waffen bekommen um sich zu behaupten, gehen die Kurden in Syrien leer aus. Dies spürt man, die Hoffnung auf einen Sieg der Kurden in Kobane ist verschwunden. Der Islamische Staat gewinnt täglich mehr Boden und hat die Stadt von drei Seiten umkreist. Der Westen, inklusive Deutschland, schaut hilflos zu.
„Kobane wird geopfert“
Nach Einschätzung des US-Experten Jackson Janes haben die USA die syrische Grenzstadt Kobane im Kampf gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) längst aufgegeben. „Kobane wird ein Opfer sein“, sagte Janes von der Johns Hopkins University im Deutschlandradio Kultur. Ein Anzeichen dafür sieht Janes darin, dass sich die Anti-Terror Allianz erst am Dienstag zu einer Krisensitzung, in Washington, zusammenfindet. Bei diesem Treffen, wollen um die 20 Militärchefs über die bisherigen Erfolge, im Luftkampf gegen die IS, sprechen. Für die Menschen in Kobane kommt das wahrscheinlich zu spät.
Experten gehen weiter davon aus, dass sobald Kobane fällt es gegenseitige Anschuldigungen geben wird. „Wenn selbst die unmittelbaren Nachbarn nicht eingreifen, warum sollten wir das tun?“, sei die vorherrschende Meinung in der US-Öffentlichkeit und im Kongress, so US-Militärexperte Janes. Ohne Bodentruppen sei die Grenzstadt verloren: „Selbst eine Supermacht ist nicht in der Lage, so eine Krise zu lösen, ohne den Einsatz von Truppen. Es ist blamabel, es ist eine Katastrophe“, aber momentan wohl „eine gegebene Tatsache die man in Kauf nimmt“.
UN fürchtet Massaker
Viele Experten sind sich einig, sobald Kobane fällt wird der IS wüten. Es wird Exekutionen geben, Vergewaltigungen und vieles mehr. Die Vereinten Nationen fürchten ein Massaker in der syrisch-türkischen Grenzstadt. Der UNO-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, warnte vor einem „Massaker“ an den Zivilisten.
Bilder: Gemeinfrei, Quelle: Flickr, https://www.flickr.com/photos/112043717@N08/sets/72157645769942267
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