Schon Anfang der 90er Jahre ist die Asyldebatte in Deutschland eskaliert. Damals entluden sich die Spannungen, genau wie heute, durch Gewalttaten gegen Asylsuchende.
Brennende Flüchtlingsheime in Deutschland sind nichts neues. Anfang der 90er entlud sich die Asyldebatte in einem mehrtägigen Gewaltakt, der bis heute als massivster rassistisch motivierter Angriff der deutschen Nachkriegszeit gilt.
Die Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen am so genannten Sonnenblumenhaus dauerten vom 22. bis 26. April 1992 an. Mehrere hundert Randalierer bewarfen die Unterkunft mit Steinen und Brandsätzen. Sie lieferten sich außerdem massive Straßenschlachten mit der Polizei. Um den Platz des Geschehens versammelten sich außerdem bis zu 3.000 Schaulustige, die die Einsatzkräfte behinderten und den Randalierern applaudierten.
1992 wurden 438.191 Asylanträge gestellt, 2015 waren es 476.649 Anträge. Genau wie damals erhöht sich die Anzahl der Angriffe gegen Flüchtlinge dramatisch. Im Jahr 2015 gab es 137 Brandanschläge gegen Flüchtlingsheime, bis zum 21. Februar waren es im Jahr 2016 schon 37. Der letzte fand in Bautzen statt, wo sich, ganz ähnlich wie damals, Schaulustige versammelten und die Feuerwehr behinderten.
