Frieden in Kolumbien, nach 52 Jahren Krieg? Es gibt Verhandlungen, doch noch sind viele Probleme ungelöst.
Der Krieg zwischen der Regierung und den Guerillakämpfer der marxistischen Farc kostete rund 200.000 Menschen das Leben. Nun nach drei Jahren Verhandlung soll ein Pakt Frieden bringen. Doch noch immer gibt es Streitpunkte, zwischen Regierung und Rebellen.
Wo soll man die Männer, Frauen und Kinder unterbringen, die zum Teil ihr komplettes Leben Krieg geführt haben? Was macht man mit einer Rebellenarmee von 6800 Kämpfern, wenn diese von heute auf morgen ihre Aufgaben verlieren? Wie behandelt man die Farc-Kämpfer juristisch?
Der seit 1964 tobende Bürgerkrieg kostete Hunderttausend Kolumbianer das Leben. Zehntausende wurden in Massengräber verscharrt, Menschen wurden verschleppt und Millionen waren zur Flucht gezwungen. Dabei begann die linksgerichtete Farc-Miliz einst als Guerilla, die für eine Landreform und gegen die soziale Ungerechtigkeit kämpfte. Mittlerweile sind weite Teile der Rebellenarmee in den Drogenhandel verstrickt und finanzieren sich dadurch.
Viele Kolumbianer wünschen sich nichts sehnlicher als endlich ein Ende der Gefechte zwischen Rebellen, Armee und ultrarechten Milizen. Doch ebenso wünschen sie sich Gerechtigkeit – die Anführer der Farc sollen die Strafe für hunderte Menschenrechtsverletzungen und Massaker bekommen. Die Wunden des Krieges sitzen tief in Kolumbien.
Genau dies lehnen die Rebellen jedoch ab. Sie berufen sich auf das im Völkerrecht verankerte Recht zur Rebellion. Ebenso wollen sie nicht, nach der Unterzeichnung in die zentralen Sammelstellen der Regierung gebracht werden. In den sogenannten „Zonas de Concentracion“ sollen sie ihre Waffen niederlegen und auf zivile Leben vorbereitet werden. Die Anführer der Rebellen verlangen dagegen, sich in ihren Hoheitsgebieten niederzulassen. Dort haben sie guten Kontakt zur Zivilbevölkerung.
Der Krieg der zwei Generationen von Kolumbianer prägte, könnte ein Ende finden. Doch noch ist es nicht einmal sicher, ob es überhaupt einen Waffenstillstand gibt. Zu groß scheinen einige der Differenzen zwischen Rebellen und Regierung zu sein.
