Pegida Ableger in der ganzen Republik, Koranverteiler in den Großstädten. Islamisten gegen Rechtspopulisten – es wird von allen Seiten gehetzt. Eine Analyse.
„Deutschland den Deutschen“ – ein Spruch den man, traurigerweise, in den letzten Monaten immer öfter hört oder liest. Die AfD und Pegida, als bürgerliche Rechtspopulisten haben einen hohen Zustrom bekommen, dank der steigenden Angst vor Überfremdung. Ein Angstgefühl das geschickt von der Politik, allen voran der CSU, kreiert wurde. In einer Zeit des Wahlkampfes um so Wählerstimmen zu gewinnen. Der arbeitsscheue und integrationsunwillige Migrant wurde porträtiert. Die wenigen Rumänen und Bulgaren in Bayern mussten dabei am meisten Leiden. Aber auch der Islam hat von der Politik einiges abbekommen, bis man merkte das sich eine immer radikalere Stimmung aufbaut, dann gehörte der Islam wieder zu Deutschland. Doch bis dahin war es schon zu spät. Populistische und extremistische Gruppen, Pegida oder HOGESA hatten sich schon gebildet. Ein Ziel eint diese Gruppen, sie verurteilen immer den ganzen Islam.
„Deutschland wird brennen“ – ein Satz aus dem Mund von Denis Cusper, der sich nun Abu Talha al-Almani nennt und für die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) kämpft. Im November 2014 wurde Cuspert in einem von der Gruppe „Deir Ezzore Is Being Slaughtered Silently” hergestellten Video identifiziert. In dem Video wird Cuspert gezeigt, wie er einen abgetrennten menschlichen Kopf hält, und eine Enthauptung durch die IS rechtfertigt. Doch Cuspert ist nicht der einzige Deutsche bei der Terrormiliz, über 600 sollen für die Miliz von Abu Bakr al-Baghdadi kämpfen. Die Kämpfer werden dabei von Deutschen Salafisten angeworben, oft offen auf der Straße angesprochen. Einer der Salafisten ist der Prediger Pierre Vogel, nun nennt er sich Abu Hamza. Zwar spricht er sich offen gegen den IS aus, seine Predigen jedoch haben oft einen radikalen Unterton. Ein weiterer Hassprediger ist Sven Lau, oft tritt er zusammen mit seinem Islamlistenkollegen Vogel auf. Bei einer Veranstaltung vergangenes Jahr schrie er ins Mikrophon: „Am Ende werden die Muslime siegen.“
Auf der einen Seite stehen Rechtspopulistische und extremistische Gruppen, wie ProNRW unterstützt durch rechtspopulistische Plattformen wie PI-News (einem Anti-Islam Blog). Auf der anderen Seite stehen Hassprediger und salafistische Gruppen. Beide Parteien haben einen stetigen Zulauf, so werden knapp 5000 Jugendliche der salafistischen Szene zugeordnet. Die Polizei spricht dabei auch von 5000 potentiellen Terrorkämpfern.
Doch die Frage bleibt, wie kann man beiden Gruppen den Boden entziehen. Wie muss man mit den Ängsten der Bürger umgehen, damit sich Bewegungen wie Pegida gar nicht erst gründen können. Wie kann man Anhängern von ProNRW, die auf Veranstaltungen regelmäßige geschmacklose Mohammed Karikaturen zeigen erklären, dass sie moderate Muslime durch ihren Hass in die Arme von Salafisten treiben.
