Eine Epidemie ist eine räumliche Ausbreitung einer Krankheit. Eine Pandemie dagegen ist eine nicht auf einen Ort beschränkt, sondernländer- und kontinentübergreifend. Doch wie hoch ist die Gefahr einer Pandemie von Ebola, besonders im Hinblick auf eine globalisierte Welt. In Spanien hat sich eine Krankenschwester angesteckt und in Deutschland werden Ebola-Patienten in speziellen Krankenhäusern behandelt. Auch ist es nicht ausgeschlossen, dass ein Reisender das Virus nach Deutschland bringt, wie es in den USA passiert ist.
In einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Links-Fraktion, heißt es: „Das Risiko, dass Reisende die Krankheit nach Deutschland oder Europa mitbringen, ist gering, aber nicht auszuschließen.“
Die Weltgesundheitsorganisation geht, nach derzeitigem Stand davon aus, dass sich bis November 20.000 Personen angesteckt haben, die Sterblichkeitsrate in Westafrika liegt dabei bei um die 70 Prozent. Doch warum ist das Risiko einer Erkrankung in Deutschland so gering? Doris Berve-Schucht, Pressereferentin im Bundesgesundheitsministerium sieht den Grund in der guten Ausstattung der deutschen Krankenhäuser, insbesondere der Kliniken mit Spezialisolierstationen. „Es gibt in Deutschland ein sehr gutes Netz von Behandlungszentren und Behandlungsmöglichkeiten. Es gibt Bundesweit sieben Krankenhäuser die diese Hochsicherheitsstationen haben, in denen die Ebola Patienten behandelt werden könne, diese sind unter anderem in München, Berlin, Frankfurt und Hamburg.“ Insgesamt stehen um die 50 Betten für Erkrankte zur Verfügung und zwei davon sind derzeit belegt. Ein Arzt der sich in Uganda angesteckt hatte, liegt auf einer Station in Frankfurt, abgeschirmt von der Außenwelt, während der zweite Patient, aus Liberia, Donnerstagmorgen in Leipzig eingetroffen ist. Vor kurzem wurde der erste Patient (Hamburg, Patient aus dem Senegal), der in Deutschland behandelt wurde, Gesund entlassen.
Dennoch grassiert in der Bevölkerung die Angst eines Ausbruchs in der BRD, die seitdem Präsident Obama und der UNO-Sicherheitsrat die Krankheit für eine Bedrohung des Weltfriedens erklärt haben, stetig gewachsen ist. Dabei sei die Angst unbegründet, so die Pressereferentin des Bundesgesundheitsministeriums: „Das in Deutschland Ebola ausbricht ist weiterhin als sehr gering einzuschätzen, es ist nicht unwahrscheinlich aber sehr gering. Auch die Ansteckungswege sind sehr eingeschränkt, denn man steckt sich nur an wenn man direkten Kontakt zu bereits Infizierten hat.“
Weiter bekämpfe Deutschland das Virus mit allen Mitteln und unterstütze die Länder in Westafrika sehr, denn „wir helfen mit Geldleistungen, Laborexperten und vielem mehr“. Anders sieht das die Gesundheitsorganisation Ärzte ohne Grenzen, vor kurzem kritisiert der Geschäftsführer der Organisation, dass „anstatt mit aller Entschlossenheit die in Deutschland vorhandenen Kapazitäten zu nutzen“, beschränke sich das „deutsche Engagement bislang lediglich auf die finanzielle Unterstützung vor Ort tätiger Organisationen“ Der Appell ruft die Bundesregierung dazu auf den deutschen Katastrophenschutzapparat und andere verfügbare Ressourcen zu mobilisieren.
Anscheinend hat der Appell etwas bewirkt, denn in einer Stellungnahme ließ Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe verlauten: „Wir werden das Deutsche Rote Kreuz sowohl finanziell als auch logistisch dabei unterstützen, ein zusätzliches mobiles Krankenhaus und eine Behandlungsstation für Ebola-Kranke in der Region aufzubauen und zu betreiben.“ Auch soll die Bundeswehr vermehrt eingesetzt werden um in dem Krisengebiet auszuhelfen. „Die Bundeswehr ist mit Hochdruck dabei eigene Flugzeuge ausrüsten um erkrankte zu transportieren“, so Frau Berve-Schucht in einem Gespräch mit PolTec-Magazin. Weiter sagte sie, dass auch die Bundesregierung dabei sei, ein Spezialflugzeug anzuschaffen, dass Ebola-Patienten ohne Risiko nach Deutschland ausfliegen könnte. Bis dahin jedoch greife man weiter auf „Charta-Flugzeuge, wie bisher“ zurück.
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Infografik, (c) WHO, übersetzt PolTec-Magazin.de
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