PolTec Begriffserklärer: HEUTE: Die Erst- und Zweitstimme

Alle vier Jahre grüßt der Wahlsonntag. Doch wählen klingt einfacher als es dann wirklich ist. Deswegen erklärt der „POLTECBundestagswahl Begriffserklärer“ heute mal wie das so ist mit den beiden Stimmen. Inwieweit hängt die Erst- von der Zweitstimme ab. Fragen über Fragen.
Die Zweitstimme
Anders als man vermuten könnte, entscheidet nicht die Erststimme über die prozentuale Mehrheitsverteilung, sondern die Zweitstimme. Mit der Zweitstimme wählt man direkt eine Partei, zum Beispiel die SPD oder CDU/CSU. Aus dieser Stimme errechnet sich dann die prozentuale Sitzverteilung der Parteien, deshalb gibt es auch sogenannte Zweitstimmen-Kampagnen.
Heißt: Eine Partei kann mehr Zweitstimmen holen, denn Erststimmen. Hat dann mehr Mandate als ihr eigentlich zustehen und kann somit die Sperrklausel umgehen.
Andererseits jedoch, kann ein Kandidat einer Partei, welche weniger als fünf-Prozent hat, auch in den Bundestag einziehen, sollte besagte Partei drei Direktmandate (Erststimme) auf sich vereinen.
Kurz: Im Bundestag gibt es 598 Proporzmandate, welche auf die Zweitstimmen (Partei-Stimmen) prozentual verteilt werden (gültig für alle Parteien mit mehr als fünf Prozent). Sollte einer Partei weniger als fünf Prozent bekommen, jedoch drei Direktmandate erhält sie trotzdem Proporzmandate entsprechend ihrer Zweitstimmenanzahl.
Die Erststimme
Wichtig: Sie ist unantastbar.
Die Erststimme ist die sogenannte Personenstimme, man wählt direkt eine Person aus seinem Wahlkreis, welche sollte sie die nötigen Stimmen auf sich vereinen, in den Bundestag zieht.
Seit der Reformation, des Überhangmandates in das sogenannte Ausgleichsmandat, ist die Erststimme für die Sitzverteilung der Parteien nicht interessant. Kritiker bezeichnen diese Stimme deswegen auch als die „wertloße Stimme“ und fordern deren Abschaffung.
Jedoch bietet die Erststimme die Möglichkeit, auch ohne einer Parteizugehörigkeit, in das Parlament einzuziehen.
Kurz und knapp. !Noch sieben Tage bist zur Wahl!
von Nathanael Meyer
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