In nicht gerade wenig Berufsinformationszentren, Bildungseinrichtungen oder Jobmessehallen bekommen die Mitarbeiter nicht selten auf die Frage nach dem Berufswunsch junger Abiturienten „Irgendwas mit Medien“ als Antwort erwidert. Doch woher kommt dieses Interesse für Funk, Fernsehen und Internet?
Ein Gastbeitrag
Böse Zungen behaupten, dass viele der jungen Leute schlichtweg keine Lust zu arbeiten, beziehungsweise keine Ahnung von Ihrer Zukunft hätten. Auch wenn es da sicherlich diese Fälle gibt, denke ich, dass es durchaus genügend junge Leute da draußen gibt, die wirklich Talent, Kreativität und Wissenshunger mitbringen, auf dessen Basis sich solch ein Berufswunsch ebenfalls erklären lässt.
Ungeachtet der Gründe für diese Entwicklung der Berufswünsche der zukünftigen Arbeitgeber und -nehmer in Deutschland, ist es definitiv Fakt, dass kaum ein Berufsfeld ähnlich beliebt ist, wie eben „Irgendwas mit Medien„. Doch was bedeutet „Irgendwas mit Medien“ für deren Interessenten und wie sehen ihre Chancen aus?
So viele der Jugendlichen, deren Traumberuf medial ist, so wenig wissen Bescheid über Ein- und Aufstiegschancen, Werdegänge und Erfolgstheorien. Eben aus diesem Grund habe ich vor 10 Monaten die Internetpräsenz gegründet, auf der Jugendliche, die in Medienberufen Ihr Glück finden möchten, sich austauschen können. So kann man zum einen den Videos auf und Texten aus meinem Leben als Medienstudent, Mitarbeiter einer Werbeagentur und eben seit zehn Monaten freier Journalist verfolgen. Diese Chance ist dank der interaktiven Registrierungsfunktion jedem gegeben, der dieses soziale Netzwerk für „Medienmenschen“ gerne nutzen würde.
So bekommen also junge Schreiber, Designer, Filmer, Programmierer und andere Interessenten überhaupt mal, inmitten des Überangebots an Studiengängen von Menschen aus der Praxis mit, was da draußen, auf gut Deutsch, „so abgeht“. Denn oft genug bekommt man doch als junger Mensch, wie so oft bei den schönen Sachen des Lebens, von den Älteren nur entgegengebracht „Das ist doch nichts vernünftiges. Das wird eh nichts.“
Natürlich ist die Anzahl der Bewerber so hoch wie die Wahrscheinlichkeit talentlose Statisten auf RTL zu sehen, allerdings bietet der Journalismus einem vorallem eins: Freiheit. So ist man wenig gebunden an feste Hierarchien oder brauch eine Genehmigung der IHK, um sein Gedankengut auf Papier oder Video zu bringen. Das soll nicht heißen, dass Medienjobs keiner Ausbildung oder einem Studium bedürfen, im Gegenteil. Allerdings bedarf der Erfolg als Journalist eines: Erfahrung.
Wer also denkt, er mache nach dem Abitur einfach einen sich schön und lustig anhörenden Medienstudiengang ohne selbst aktiv zu werden, Praktika zu machen, Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen zu machen, dem fehlt nicht nur der Wille, der gehört eben zu jener belächelten Generation „Irgendwas mit Medien“.
Wer aber seine Ziele fokussiert, hart an sich arbeitet, sich weiterbildet, sich sicher ist, Talent zu haben und davon andere überzeugen kann, der macht nicht nur „irgendwas“, sondern im besten Fall seine Berufung zum Beruf.
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