Neoliberal, NATO und Kriegsfreunde. Hetzblätter und ähnliches müssen sich die Medien momentan anhören. Man berichte zu einseitig. Man wolle Putin doch nur abstempeln. Doch ist dem wirklich so, ist Putin plötzlich zu einem Menschenfreund geworden und warum lieben die Deutschen nicht mehr ihren Barack sondern ihren Wladimir. Eine Kurzanalyse von Nathanael Meyer.
Münchener Sicherheitskonferenz 2007
Wladimir Putin:
„Ich denke, es ist offensichtlich, dass der Prozess der NATO-Erweiterung keinerlei Bezug zur Modernisierung der Allianz selbst oder zur Gewährleistung der Sicherheit in Europa hat. Im Gegenteil, das ist ein provozierender Faktor, der das Niveau des gegenseitigen Vertrauens senkt.“
Mit diesen Worten verteidigen einige der Obama-Gegner und Putin-Sympatisanten die Strategie des ehemaligen KGB Offiziers. Nicht ganz zu unrecht. Die NATO ist immer weiter nach Osten vorgestoßen und war nun kurz davor die Ukraine mit aufzunehmen. Doch ist dies ein direkter Angriff auf Russland? Da teilen sich die Meinungen in zwei Lager auf. Ist Putin enttäuscht, dass ihn vielleicht keiner der anderen Staatschefs ernst genommen hat. Wahrscheinlich.
Weiter mit Putin 2007:
„[N]atürlich möchten wir gerne mit verantwortungsvollen und ebenfalls selbstständigen Partnern zusammenarbeiten am Aufbau einer gerechten und demokratischen Welt, in der Sicherheit und Aufblühen nicht nur für Auserwählte, sondern für alle gewährleistet ist.“
Stichwort in diesem Kontext: Zusammenarbeit. Wollte Putin mit den westlichen Partner zusammenarbeiten, anscheinend schon. Was haben die westlichen Mächte getan, einen Raketenabwehrschild an den Grenzen zu Russland errichtet.
Dieses Argument lässt sich entkräften, so lud Präsident Barack Obama seinen russischen Kollegen ein, an diesem Projekt mitzuwirken. Dieser lehnte ab und verkündete den Bau eines eigenen Schutzschirms, denn dies „ist die logische Antwort“.
Die Wirtschaftsunion
In einem Gastbeitrag von Wladimir Putin für die Süddeutsche Zeitung 2010 fokussierte der Premier einen Gedanken. Den Gedanken einer Eurasischen Wirtschaftsunion. Einer „[H]armonische[n] Wirtschaftsgemeinschaft von Lissabon bis Wladiwostok“.
Doch bis heute ist dort nichts passiert. Es gab verschiedene Gründe. Streitigkeiten und die europäische Bürokratie. Doch ist Putin auf Europa zugegangen.
Fazit:
Dies war nur eine kurze Auflistung (und noch keine vollständige Analyse aller Sachverhalte) doch lässt sich feststellen: Hätte die EU anders gehandelt hätte eventuell die Krim-Krise und Ukraine-Krise gar nicht ausbrechen müssen. Putin, der sich selbst gerne als den starken Mann darstellt, ist enttäuscht von Europa. Hatte er auf Hilfe und Unterstützung im Aufbau Prozess gehofft, wurde er bildlich im Regen stehen gelassen. Das Putin bei weitem kein Demokrat ist, steht außer Frage. Doch was wäre gewesen hätte man ihn damals in einer Art Reform Prozess unterstützt. Hätte man dann vielleicht soviel Einfluss gewinnen können um aus ihm einen Demokrat zu machen.
Doch die alleinige Schuld für die Krise bei Europa und den USA zu suchen und eine regelrechte Medienhetze zu betreiben ist falsch.
Die Krise entstand durch beidseitiges Fehlverhalten. Sowohl von der EU/USA und Russland. Beide Parteien wollten und wollen eigene Interesse in einem eigenständigen Land etablieren und vertreten wissen.
Was ist eure Meinung zu diesem Thema? Schreibt sie in die Kommentare.
Ähnliche Artikel
Video: Nachgefragt – Der Ukraine Konflikt
Ukraine: Überblick über die letzten Tage
