Auf dem diesjährigen Deutschen Maschinenbau Gipfel werden die Zukunftsperspektiven der deutschen Schlüsselindustrie diskutiert. Selbstverständlich steht auch das Thema Industrie 4.0 auf der Agenda. Wo sehen die Initiatoren dieses Projekts Chancen für Optimierungen und welche Gefahren birgt dieses Konzept für den deutschen Arbeitnehmer?
Am 21.10.2014 findet der 7. Deutscher Maschinenbau Gipfel in Berlin statt. Die Veranstaltung findet unter dem Motto „Zukunft produzieren“ statt. Produzieren – Das ist das Schlagwort, um das es im Forum für das Konzept Industrie 4.0 gehen soll. Die vierte industrielle Revolution wurde erstmals 2011 auf der Hannover Messe bekannt. Initiatoren dieses Begriffs waren die Wirtschaftsverbände BITKOM, VDMA und ZVEI. Diese Verbände starteten 2013 die „Plattform Industrie 4.0“. Zukünftig sollen alle Branchen der Industrie stärker miteinander verzahnt werden. Ziel ist es, die traditionellen Kernbranchen, wie Automation, Maschinenbau, Automobil, Chemie, Pharma und Elektroindustrie in puncto Digitalisierung aktiv zu machen.
Intelligente Fabriken
„Smart Factory“ ist der Begriff für eine effizientere Form der Fertigungstechnik und gehört zur Hightech- Strategie der deutschen Bundesregierung in Zusammenarbeit mit der „Plattform Industie 4.0“.
Auf der Webseite der Technologie- Initiative Smart Factory e.V. wird beschrieben, wie die Fertigungsanlagen von morgen aussehen werden. Die Posten Fertigung und Logistik sollen ohne menschliche Hilfe miteinander die Produktion koordinieren. Die Grundlage sind cyber-physische Systeme. Das bedeutet, die Fertigungsmaschinen kommunizieren mit dem Produkt, bis dieses fertig für den Absatzmarkt ist. Das Produkt oder Werkstück bringt seine eigenen Fertigungsinformationen in maschinell lesbaren Codes in Form eines RFID- Chips mit. Anhand der Daten auf dem Chip stellt das System fest, welche Fertigungsschritte noch zu durchlaufen sind, bis das Endprodukt fertig ist. In dieser Form besteht eine weitere Rationalisierung. Arbeitsplätze könnten zukünftig wegfallen, die Produktion wäre allerdings effizienter, es gäbe Fortschritt.
Die Industrie bis heute
Die erste industrielle Revolution bestand in der Mechanisierung mit Wasser- und Dampfkraft. Die zweite industrielle Revolution zeichnete sich durch Massenfertigung mit Hilfe von Fließbändern und elektrischer Energie aus. Darauf folgte nun die bis heute letzte und dritte industrielle Revolution, die Digitale Revolution. Elektronik und IT fanden Einzug in der Automatisierung der Produktion. Heute stehen wir an den Anfängen einer neuen Epoche – Industrie 4.0 soll den Menschen ganz aus der Produktiongleichung entfernen.
Während der Prozesse der Umstellung jeder industriellen Revolution wurden viele Arbeiter durch die Rationalisierung entlassen, doch begann in der breiten Bevölkerungsschicht nach Ende jeder Entwicklung sich der Wohlstand wieder auszubreiten.
Welche Chancen bestehen zum Wohl aller?
Es liegt wie immer an den Politikern, in wie weit sie das Konzept in Deutschland einführen möchten. Ein Kompromiss wäre, dass Arbeitnehmer umgeschult werden und die Systeme überwachen. Es bestünde auch die Möglichkeit eine intelligente Fabrik zu entwickeln, in der die Arbeiter ergonomisch durch zusätzliche Robotik entlastet werden. Das wäre auch von Vorteil für die Entwickler von Industrie 4.0, da es sich besser vermarkten ließe und die industriellen Branchen es eher annehmen würden, als es derzeit der Fall ist. All das wird am kommenden 7. Deutschen Maschinenbau Gipfel weiterhin diskutiert.