Heute wurde der 65. Karlspreis vergeben. Papst Franziskus hatte die Ehre und fand in seiner Rede deutliche Worte zum europäischen Umgang mit der derzeitigen Flüchtlingssituation.
Papst Franziskus erhielt heute den Karlspreis. Der Ehrenpreis für „Verdienste in Europa und die europäische Einigung“ wird seit 1950 verliehen. Konrad Adenauer, Bill Clinton, Papst Johannes Paul der II, Angela Merkel und das Volk Luxemburgs gehören auch zu den Preisträgern.
In seiner Rede forderte der Papst mehr Zusammenhalt in Europa. In Bezug auf die Flüchtlingssituation fand er klare Worte: „Was ist mit dir los, Europa, du Mutter von Völkern und Nationen, Mutter großer Männer und Frauen, die die Würde ihrer Brüder und Schwestern zu verteidigen und dafür ihr Leben hinzugeben wussten?“
Bereits bei seinem Besuch 2014 im Europaparlament kritisierte Franziskus das derzeitige Handeln innerhalb Europas: „Man kann nicht hinnehmen, dass das Mittelmeer zu einem großen Friedhof wird! Auf den Kähnen, die täglich an den europäischen Küsten landen, sind Männer und Frauen, die Aufnahme und Hilfe brauchen. Das Fehlen gegenseitiger Unterstützung innerhalb der Europäischen Union läuft Gefahr, partikularistische Lösungen des Problems anzuregen, welche die Menschenwürde der Einwanderer nicht berücksichtigen und Sklavenarbeit sowie ständige soziale Spannungen begünstigen.“
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