Was sind die sieben Weltwunder der Antike? Welche haben die Zeit überdauert, und warum wurden die Bauwerke eigentlich zu „Weltwunder“?
1. Die Pyramiden von Gizeh
Die drei Pyramiden wurden zwischen 2600 und 2500 vor Christus in Ägypten erbaut. Die älteste Pyramide ist die Cheopspyramide, die dem namensgebenden Pharao gewidmet war. Sie war ursprünglichen 146 Meter (heute: 139 Meter) hoch, und hatte eine Seitenlänge von 230 Metern. Die zweite Pyramide ist die etwas kleinere Chephrenpyramide, benannt nach dem Pharao Chephren. Sie war 143 Meter hoch und besaß eine Seitenlänge von 215 Meter. Die „jüngste“ der drei Pyramiden ist die Mykerinospyramide, die mit einer Höhe von 65 Metern und einer Seitenlänge von 103 Meter nicht einmal halb so groß ist wie ihre Vorgänger. Alle drei Pyramiden sind auch heute noch, knapp 4500 Jahre später, erhalten und haben als einziges Weltwunder der Antike die Zeit überdauert.
2. Die Zeusstatue von Olympia
Sie wurde im 5. Jahrhundert vor Christus vom Bildhauer Phidias erschaffen und im Zeustempel von Olympia ausgestellt. Die Statue war über zwölf Meter hoch, und zeigte den sitzenden Zeus. Über das Schicksal der Statue gibt es die unterschiedlichsten Theorien. Manche sagen, dass die Figur in Olympia einer Brandschatzung zum Opfer fiel, andere behaupten, dass sie im 4. Jahrhundert aus dem Tempel entfernt wurde, und nach Konstantinopel gebracht wurde. Dort soll sie um 475 nach Christus durch einen Brand zerstört worden sein.
3. Der Tempel der Artemis
Die Tempel wurden im Ephesos (in der heutigen Türkei) zu Ehren der olympischen Gottheit Artemis gebaut. Er wurde Mitte des 5. Jahrhunderts vor Christus nach einer Bauzeit von knapp 120 Jahren fertiggestellt, wurde aber 356 v. Chr. von Herostratos, der mit dieser Tat in die Geschichte eingehen wollte, vollständig zerstört. Nur wenige Jahre später begann der Wiederaufbau des Tempels. Auch bei diesem dauerte die Bauzeit knapp 100 Jahre. Im Jahr 268 nach Christus wurde aber auch der zweite Tempel von den Goten zerstört.
4. Das Mausoleum von Halikarnassos
Es war das Grabmal des persischen Satrapen (so wurden die Statthalter des Perserreichs genannt) Maussolos und wurde in der antiken griechischen Stadt Halikarnassos (liegt in der heutigen Türkei) von etwa 368 bis 350 v. Chr. errichtet. Auf einem Fundament von 32 m mal 38 m stehend, erreichte das Bauwerk eine Höhe von 46 Meter. Dabei war es im Inneren prächtig verziert, mit übergroßen Skulpturen, Säulen und Relieffriese. Es wurde im 13. Jahrhundert bei einem Erdbeben zerstört.
5. Die hängenden Gärten von Babylon
Um dieses Weltwunder ranken sich viele Mythen. So sollen die Gärten, die auch die hängenden Gärten der Semiramis genannt werden, von ebendieser Königin errichtet worden sein. Mittlerweile geht man aber davon aus, dass König Nebukadnezar II. (605 bis 562 v. Chr.) diese 200 Jahre später gebaut hatte. Nach einer Legende errichtete er sie, um seiner Frau Amyitis, die sich nach der grünen Landschaft ihrer Heimat sehnte, das Leben in Babylon zu erleichtern. Bereits 100 v. Chr. sollen sie größtenteils zerstört gewesen sein.
6. Der Koloss von Rhodos
Er wurde von den Rhodiern zu Ehren des Sonnegottes Helios errichtet. Die Statue war aus Bronze gegossen und ungefähr 30 Meter hoch. Sie wurde nach einer Bauzeit von zwölf Jahren um 292 v. Chr. fertiggestellt. Knapp 66 Jahre später wurde sie bei einem Erdbeben zerstört.
7. Der Leuchtturm von Pharos
Wurde auf der Insel Pharos errichtet und gilt mit seiner Höhe von ca. 120 Metern bis heute als der höchste Leuchtturm der jemals gebaut wurde. Er wurde von etwa 299 bis 279 v. Chr. errichtet, und im 14. Jahrhundert bei Erdbeben zerstört.
flro