Auf den ersten Blick sind die Zahlen des statistischen Bundesamtes besorgniserregend. Über 50 % aller Erwachsenen in Deutschland sind übergewichtig – Tendenz steigend. Auf der Weltrangliste ,der dicksten Völker, belegen die Deutschen Platz vier. Gründe dafür sind auch schnell gefunden: Zu viel Zucker, zu viel Fett, zu wenig Bewegung.Vereinfacht gesagt: Die Lage ist schlimm und wird immer schlimmer. Auf den zweiten Blick wird es schon komplizierter. Was ist überhaupt Übergewicht? Wie wird es erfasst? Und vor allem: Ist es überhaupt ungesund?
Alle Berechnungen des statistischen Bundesamtes beruhen auf dem Body-Maß-Index (BMI). Bei diesem wird das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße² in Metern geteilt. Ergebnis ist eine zweistellige Zahl die das Gewicht in Relation zur Größe stellt. Unter 18,5 gilt man als unter- ab 25 als übergewichtig. Ein BMI von 30 und höher gilt als starkes Übergewicht, das behandelt werden sollte. Die Gründe warum der BMI häufig bei Übergewichtsfragen herangezogen wird sind auch klar. Gewicht und Körpergröße lassen sich schnell messen und jeder Mensch kann sofort in eine Kategorie eingeordnet werden. Gerade bei größeren statistischen Erhebungen ist das sehr nützlich. Doch hier beginnen auch die Probleme.
Gewicht: Fett oder Muskeln?
Das Gewicht im Verhältnis zur Körpergröße sagt noch nichts über die Verteilung davon aus. Dabei kann es sich um Fett, aber auch um Muskeln handeln. Eine Person mit einem BMI von 29 gilt als übergewichtig. Aber ob es sich dabei um einen Bierbauchbesitzer oder um einen Bodybilder handelt wird nicht erfasst.
Beim Vergleich von Männer und Frauen wird das Problem noch deutlicher. Nach Statistischem Bundesamt sind 62 Prozent der Männer, aber nur 43 Prozent der Frauen übergewichtig. Männer haben einen höheren Muskel-, Frauen einen höheren Fettanteil im Körper. Muskeln sind schwerer als Fett. Dadurch wird beim Vergleich eines Mannes und einer Frau, mit der selben Körpergröße, der Mann meist den höheren BMI haben. Abgesehen vom Geschlecht ignoriert der BMI auch alle anderen Faktoren wie Alter, Wassereinlagerungen im Körper oder Amputationen. Auch wenn die Berechnungsgrundlagen des BMI unsicher sind, stellt sich doch die Frage, wie schädlich ist Übergewicht überhaupt?
Dicke Menschen werden älter, alte Menschen werden dicker.
Bei starker Fettleibigkeit ist die Sache klar. Ab einem BMI von 30 steigt das Risiko von Diabetis und Herzkreislauferkrankungen deutlich. Die Lebenserwartung sinkt. Bei niedrigem Übergewicht wird es allerdings interessant. Statistisch gesehen haben Menschen mit einem BMI von 27, also in etwa 80 Kilogramm bei 1,70 Metern, die höchste Lebenserwartung. So gesehen ist leichtes Übergewicht nicht nur unschädlich sondern sogar gesund. Aber auch diese Statistik ist mit Vorsicht zu genießen. Mit dem Alter steigt auch meist das Gewicht und hier sind Ursache und Wirkung noch unklar.
Hallo PolTec
ist der Imagefilm neu???